fbpx

Darauf solltest du bei Fischöl-Kapseln achten

Hast du dich schon mal gefragt, was in deinem Omega-3-Produkt drin­steckt? Du wirst verwun­dert sein, welche Risiken – aber natürlich auch Poten­tiale – in den essen­ti­ellen Fettsäuren stecken. Doch wie kannst du heraus­finden, ob du das richtige Omega‑3 hast?

Omega‑3 ist nicht gleich Omega‑3

Die gewal­tigen Unter­schiede erkennt man oft gar nicht auf den ersten Blick. Hast du dich z.B. schon mal gefragt, warum Discounter und verschie­dene Amazon-Händler Omega-3-Produkte zu sagenhaft günstigen Preisen anbieten können? So gibt es 365 Fischöl-Kapseln bereits ab einem Preis von 10 Euro. Das entspricht etwa 2,7 Cent pro Kapsel. Wie ist das möglich, wenn Fisch immer noch zu den teuren Lebens­mit­teln gehört? Sind solche Produkte gut, sicher und für jeden geeignet? Wir haben die wich­tigsten Punkte für dich zusammengefasst.

Das Etikett richtig lesen

Billige Füll­stoffe, EPA & DHA-Menge und die Herkunft des Fisches – das sind nur wenige Punkte, die die meisten Verbrau­cher nicht unter die Lupe nehmen. Wir zeigen, wie du das Etikett richtig liest und welche Angaben kritisch betrachten sollten:

1. Wie viel Fischöl ist in der Kapsel?

Günstige Produkte haben in der Kapsel oft nur einen Fischöl-Anteil von unter 70 %. Der Rest sind meist Vitamin E oder Geschmacks­träger. Vitamin E dienst als Anti­oxi­dans und ist wichtig, damit das Öl nicht kippt bzw. ranzig wird. Oxidiertes Omega‑3 kann für den gesunden, aber vor allem für den geschwächten Körper sehr schädlich sein. Damit das nicht passiert, reicht aller­dings bereits eine Menge von maximal 1% bis 2 % von Vitamin E aus. Viele Hersteller nutzen es jedoch als billigen Füllstoff, um das Produkt künstlich aufzufüllen.

Fazit: Gute Produkte haben einen Anteil von über 95% an Fischöl. Unmengen an billigen Anti­oxi­da­ti­ons­mit­teln wie Vitamin E und anderen Zusatz­stoffen sind unnötig.

2. Welcher Fisch wurde verwendet?

Die Qualität des Produktes fängt mit dem Rohstoff an. Es gibt Fisch­arten, welche ein besonders gutes und ausge­wo­genes DHA-EPA-Verhältnis haben. Möchtest du tatsäch­lich etwas für Ihre Gesund­heit tun, dann sind genau diese bioak­tiven Omega-3-Fettsäuren essen­tiell. Sie sind insbe­son­dere in fettigen Fischen zu finden. Ganz vorne stehen hier Anchovis. Diese haben nicht nur besonders gute DHA & EPA-Werte, sondern sind auch deutlich weniger von Schad­stoffen belastet als größere Fische. Denn hier gilt: je größer der Fisch, desto älter ist er und desto mehr ist er mit Mikro­plastik, Schwer­me­tallen und anderen Umwelt­giften belastet.

Welche Fische möchtest du also eher nicht in Ihren Kapseln haben? Thunfisch, Lachs und Dorsch, denn diese werden besonders groß und sammeln im Laufe ihres langen Lebens zahl­reiche Schad­stoffe an.

Genauer hinschauen sollten Sie auch bei Angaben wie:

  • Fisch­öl­kon­zen­trat aus Hochseefischen
  • Öl aus Seefi­schen und Lachs
  • Omega-3-Fettsäuren Konzen­trat aus Fisch und Lachsöl

Oft genug sind das die Standard-Angaben bei den herkömm­li­chen Produkten. Du weißt weder welche Fische in der Kapsel sind noch in welchem Verhältnis oder woher sie stammen. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass Fisch­ab­fälle verwendet werden, was auch die günstigen Preise erklärt. Dadurch spielst du quasi russi­sches Roulette mit deiner Gesund­heit. Denn wer möchte schon Fische mit Strah­len­be­las­tung, Schad­stoffen und/oder ähnlichen Verun­rei­ni­gungen in konzen­trierter Form zu sich nehmen?

FAZIT: Von Anfang an immer auf gute Fisch­arten achten! Kleine Fische mit hohen EPA/DHA-Werten eignen sich besonders gut, da sie weniger belastet sind.

3. Woher kommt der Fisch?

Zeigt der Hersteller genug Trans­pa­renz und sagt dir, wo der Fisch herkommt? Fische aus den nörd­li­chen Regionen, z.B. die Ostsee oder der Nord­pa­zifik, sind nicht unbedingt zu empfehlen, da die Verschmut­zung und Wasser­qua­lität dort deutlich höher sein kann als in anderen Fisch­gründen. Auch Fische aus den Gebieten rund um Japan sollten aufgrund der erhöhten Strah­lungs­werte im Wasser nach dem Nukle­ar­un­fall 2011 gemieden werden.

Aqua­kultur – nach­haltig oder bedenklich?

Fische aus Aqua­kul­turen haben die Beson­der­heit, dass sie um bis zu 50% gerin­geren Anteil der wert­vollen Fettsäuren DHA und EPA aufweisen als herkömm­liche Fische. Das liegt daran, dass Lachse Raub­fi­sche sind und in der Natur andere Omega-3-reiche Fische fressen. Dadurch lagern sich bei ihnen ganz natürlich ausrei­chend Omega-3-Fettsäuren an. Bei Aqua­kul­turen werden Fische jedoch mit Futter­er­satz­mittel, wie Algen, Holzspäne und anderen günstige Ersatz­mittel, gefüttert. Das führt dazu, dass sie deutlich geringere DHA- und EPA-Werte aufweisen.

Weiterhin wurde fest­ge­stellt, dass die Fische verstärkt Pestizide aufweisen können, da die Zucht­sta­tionen immer in ruhiger Küsten­nähe sind. Das hängt leider damit zusammen, dass die Pestizide von Feldern verstärkt in den küsten­nahen Gewässern sich ansammeln und von Fischen aufge­nommen werden können. Zudem kommt es häufig genug vor, dass Zucht­lachse Anti­bio­tika bekommen, die du mit der Nahrung aufnimmst. Dadurch wird Ihr Orga­nismus resis­tenter gegenüber Medikamenten.

FAZIT: Es ist wichtig zu wissen, woher der Fisch kommt, denn nicht jedes Fang­ge­biet ist geeignet für ein hoch­wer­tiges Omega-3-Produkt.

4. Die EPA/DHA-Konzen­tra­tion

18% EPA und 12% DHA ist wohl die meist verkaufte Omega-3-Kombi­na­tion. Hersteller weisen solch eine Konzen­tra­tion bereits als hoch­kon­zen­triert bzw. hoch­do­siert aus. Leider ist das nicht richtig. Solche 18/12 Öle, wie sie genannt werden, werden oft aus Dorsch­leber oder verschie­denen zusam­men­ge­mischten Fisch­arten herge­stellt. Einen Mehrwert für Ihre Gesund­heit erreichst du hier sicher nicht, denn zahl­reiche Studien arbeiten mit weitaus höheren Dosie­rungen, um eine gesund­heit­liche Wirkung zu erzielen. Gute Produkte sind also deutlich höher konzentriert.

FAZIT: Da sowohl EPA als auch DHA beide sehr wichtige Fettsäuren sind, raten wir Ihnen auf ein ausba­lan­ciertes Verhältnis bei der täglichen Einnahme zu setzen. Gute Produkte haben deutlich höhere DHA und EPA-Werte.

5. Wieviel EPA und DHA ist tatsäch­lich pro Kapsel enthalten?

Die wohl irre­füh­rendste Angabe bei Fischöl-Kapsel-Produkten ist immer wieder die Angabe von EPA und DHA pro Kapsel. Hier solltest du auf jeden Fall 2x hinsehen! Denn in erster Linie schreiben viele Hersteller beispiels­weise „1000 mg Kapseln“. Das heißt aber nie, dass 1000 mg Omega-3-Fettsäuren pro Kapsel enthalten sind, sondern dass lediglich 1000 mg Fischöl (und ggf. andere Substanzen) in einer Kapsel vorhanden ist.

Eine weitere Angabe, die oft für Verwir­rung sorgt: die tatsäch­liche Angabe von EPA und DHA, aber pro Tages­dosis! Steht z.B. 750 mg Omega‑3 pro Tages­dosis, solltest du genau hinsehen, wie viele Kapseln du denn eigent­lich einnehmen musst, um auf diese Dosis zu kommen. Zwei, drei oder viel­leicht sogar noch mehr Kapseln? Bei guten Produkten mit hohen Dosie­rungen reichen in der Regel 1 bis 3 Kapseln aus — je nach Bedarf, z.B. bei Sportlern eher drei.

FAZIT: Verglei­chen Sie unbedingt die Angaben pro Kapsel, nicht pro Tages­dosis! Bekommen Sie bei Ihrem Produkt tatsäch­lich mehr Omega‑3 pro Kapsel als bei anderen Herstellern?

6. Wie hoch ist der TOTOX-Wert?

Leider klärt kaum ein Hersteller seine Kunden über den soge­nannten TOTOX-Wert auf, indem er ihn gar nicht erst nennt. Der TOTOX-Wert bestimmt den Grad der Oxidation von Fischöl. In der EU werden Werte ab 26 als kritisch angesehen. Spätes­tens ab diesem Wert riecht das Fischöl stark und schmeckt unan­ge­nehm. Ein quali­tativ gutes Fischöl hat Werte um die 10, einige wenige sehr gute Hersteller liegen darunter. Hier wirst du einen gravie­renden Unter­schied in der Qualität merken.

Geschmacks­stoffe dienen oft dazu mindere Qualität oder oxidiertes Öl geruch­lich und geschmack­lich zu über­de­cken. Fisches Fischöl riecht jedoch kaum, deswegen haben gute, hoch­wer­tige Produkte solche Zusätze nicht nötig.

FAZIT: Starker unan­ge­nehmer Geruch und Geschmack deuten in jedem Fall auf eine schlechte Qualität hin, denn das Öl ist oxidiert, ranzig und eventuell sogar gesund­heits­schäd­lich. Unbedingt nach dem TOTOX-Wert fragen!

7. Für alle, die sich um die Umwelt sorgen: Wie wurde der Fisch gefangen?

Viele Anbieter setzten leider oft auf Schlepp­netze. Diese beschä­digen meist nicht nur den empfind­li­chen Meeres­boden. Viel schlimmer ist, dass jede Art von Meeres­be­woh­nern bei dieser Fangart ums Leben kommt und oft einfach wieder ins Meer geworfen wird oder als Abfall im Müll landet. Frage dich also, ob du diese Art von Omega-3-Fisch­öl­pro­dukten unter­stützen möchtest. Verzichtet der Hersteller auf Schlepp­netze und fischt er nach­haltig?

FAZIT: Treffen Sie die bewusste Entschei­dung für die richtige Fangart. Zerti­fi­kate, wie Friend of the Sea, schaffen Hilfe, um zu verstehen, welche Produkte nach­haltig sind.

Was macht ein gutes und schlechtes Fischöl-Produkt aus?

Gute Omega-3-ProdukteSchlechte Omega-3-Produkte
  • Milder bis kein Fisch­ge­ruch und ‑geschmack, kein Aufstoßen
  • Nutzen kleine Fische mit hohem Omega‑3 Gehalt, wie z.B. Anchovis
  • Der Rohstoff kommt aus einer wenig verschmutzen Region
  • Wildfang = frei von Anti­bio­tika & Pestiziden
  • Hoch­kon­zen­triertes und ausba­lan­ciertes EPA/DHA-Verhältnis
  • Weist den Omega-3-Gehalt pro Kapsel aus
  • TOTOX-Wert unter 10
  • Nach­hal­tig­keit (Friends of the Sea)
  • Unter­stützen die Gehirn­leis­tung, die Sehkraft und können Entzün­dungen reduzieren
  • Riecht stark und schmeckt unan­ge­nehm, starkes Aufstoßen
  • Nutzen Lachse, Thunfisch oder jegliche „Hoch­see­fi­sche“
  • Der Rohstoff stammt z.B. aus der Ostsee oder dem Nordpazifik
  • Aqua­kultur = mögliche gesund­heits­schäd­liche Substanzen
  • 18/12 Fischöl, welches ggf. keine gesund­heit­liche Wirkung erzielt
  • Weist den Omega-3-Gehalt pro Tages­dosis aus, nicht pro Kapsel
  • Keine Angabe des TOTOX-Werts
  • Gefangen mit Schleppnetzen
  • Oxidiertes Omega‑3 kann schlimms­ten­falls gesund­heits­schäd­lich sein

Zusam­men­fas­sung

Achte beim Kauf unbedingt auf die Menge des Fischöls und der EPA & DHA. Hoch­kon­zen­triert sollte tatsäch­lich hoch­kon­zen­triert sein, um einen gesund­heit­li­chen Nutzen zu erfüllen. Geruch, Geschmack, Fischart – und Herkunft sowie der TOTOX-Wert können dir schnell verraten, ob ein Produkt gut und quali­tativ hoch­wertig ist.

Mana